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KW41 - Uncle Sam wants to be exclusive
Doppelgänger Update (BETA)
Von Philipp Klöckner · 7. Oktober 2024
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❤️ Danke an alle, die letzte Woche neue Leser:innen auf unseren Newsletter aufmerksam gemacht haben! Die “Share the Newsletter” Funktion findet ihr am Ende der aktuellen Ausgabe und das Rennen startet jeden Montag von neuem. Der heutige Newsletter hat 1.026 Worte und das vollständige Lesen dauert etwa 5 Minuten. Heute ist Montag, der 7. Oktober 2024 und die KW41 startet.
🟩 OpenAI wird immer exklusiver
Grün vor Neid schien Altman, als er erfuhr, dass Elon Musk für sein eigenes AI-Unterfangen xAI in der größten Finanzierungsrunde aller Zeiten aus dem Stand 6 Milliarden US-Dollar einsammelte. Letzte Woche finalisierte OpenAIs neue Finanzchefin Sarah Friar (vormals BLOCK und Nextdoor) die Einstellung des Rekords und akquirierte 6,6 Milliarden US-Dollar an neuen Investments für OpenAI. 10 Prozent mehr als Musk erhielt.
Hinzu kommt eine Kreditlinie von 4 Milliarden US-Dollar, die auf 6 Milliarden erweitert werden kann. Altmans ehemalige Non-Profit Company sollte also in genügend Liquidität schwimmen, um die noch erhebliche Burnrate von 5 Milliarden Dollar zu finanzieren. Für nächstes Jahr strebt die Firma aber bereits 12 Milliarden Dollar Umsatz an und sollte die Verluste so vermutlich zumindest relativ gesehen nicht erhöhen.
Die Nachfrage war offenbar so hoch, dass Sam Altman die Konditionen praktisch diktieren konnte. So konnte OpenAI nicht nur die Wunschbewertung von 150 Milliarden US-Dollar durchsetzen, sondern den Investoren auch das Versprechen abringen, in Zukunft in Konkurrenten wie xAI, Anthropic (Claude) oder Perplexity zu investieren.
Natürlich wirkt solch eine Klausel wenig souverän. Sie manifestiert sogar eins der Grundprobleme der Foundation Model Unternehmen. Nämlich dass es an Burggräben mangelt und noch jeder Konkurrent im Rennen um den Winner-takes-it-all-Market ist. In Ermangelung verteidigbarer Vorsprünge nutzt Altman also seine Verhandlungsmacht, um Konkurrenten das dringend benötigte Kapital abspenstig zu machen. Das könnte ihm einige der Startups vom Hals halten, da die Anzahl potenter Investoren beschränkt ist. Die Konkurrenz von Google oder META wird man damit aber nicht eindämmen.
Gänzlich ungewöhnlich sind solche Klauseln nicht. Auch aus den umkämpften Märkten Uber vs. Lyft oder dem Umfeld des Zahlungsanbieters Stripe hört man ähnliche Konflikte.
🔗 Reuters
“It is totally hopeless to compete with us on training foundation models." "You shouldn't try." "It's your job to like try anyway. I believe both of those things. I think it is pretty hopeless.".”
Das sind die weiteren News der Woche:
🔊 ElevenLabs bei 3 Milliarden US-Dollar: Die Bewertung, auf der es angeblich reißende Nachfrage von Investoren geben soll, würde das polnische Audio-KI-Startup mit dem circa 40-fachen des annualisierten Umsatzes bewerten. Die Lösung, welche immer besser Stimmen synthetisiert, ist zwar beliebt bei Nutzern und Medienschaffenden. Ob es sich dabei um mehr als ein Feature handelt, bleibt jedoch fraglich. Auch die großen Tech-Konzerne arbeiten an ähnlichen Lösungen.
🔗 TechCrunch
🚕 Lilium vor Insolvenz? Der eVTOL Bauer aus dem bayerischen Gauting lässt keinen Zweifel daran, dass es ohne staatliche Bürgschaften oder Kredite bald düster für die Flugtaxi-Schmiede aussehen könnte. Im ersten Halbjahr betrug der operative Verlust von Lilium 186 Millionen Euro. Der Cashbestand beträgt 109 Millionen Euro. Bis zur angeblichen Marktreife 2026 wird das Unternehmen also vermutlich noch mindestens 500 Millionen Euro benötigen. Ob Investoren bereit sind, dies weiter zu finanzieren und wie weit die Aktionäre weiter verwässert werden ist unklar. Im schlimmsten Fall reiht sich Lilium in die Reihe weiterer Frank Thelen Empfehlungen wie Sono Motors, Wirecard, Neufund oder von Flörke ein und hebt nie wieder ab.
🔗 Sifted | Lilium
🎥 META Movie Gen überzeugt: Die Facebook Mutter hat ihren Konkurrenten zu Open AIs SORA Modell vorgestellt. Das Movie Gen getaufte LLM wird aus Text Videos generieren können und diese mit Ton unterlegen. Die Ergebnisse sprechen für sich. Das Modell kann unter anderem auch dazu genutzt, werden bestehende Videos zu bearbeiten. Nur falls ihr auch schon immer Donald Trump und Elon Musk in der “Ghost - Nachricht von Sam” Töpferszene sehen wolltet…
🔗 The Verge | t3n
💰 Europäer sparen 16% des Einkommens: Damit stecken EU-Bürger relativ gesehen genau dreimal so viel in den Sparstrumpf wie US-Bürger. Insgesamt ist die Sparrate seit COVID-Zeiten angestiegen, berichtet Eurostat. Fintechs und Banken mag die erhöhte Sparneigung der Haushalte gefallen, für die Wirtschaft bedeutet die Sparwut aber vor allem eine schwächere Binnennachfrage. Während die Amis wieder fleißig Geld ausgeben und ihre Kreditkarten glühen lassen, fällt es der heimischen Wirtschaft in Europa schwer, ihre Produkte an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Aus der VWL wissen wir, dass private Ersparnisse zwar der Wohlstandsbildung des Individuums dienen, gleichzeitig aber Sickerverluste für die Wirtschaft darstellen.
🔗 Financial Times | Eurostat
📈 Chart der Woche: Google owned nur noch Hälfte des Suchmarktes
Wie wir wissen, ist Google in der horizontalen Suche Monopolist. Je nach Land liegt der Marktanteil oft deutlich über 90 Prozent. Der Markt für Search Advertising ist jedoch deutlich größer. Denn auch bei Amazon und anderen vertikalen, also auf eine Industrie spezialisierten, Plattformen kann man sich in Suchergebnisse einkaufen. Insbesondere Amazons Werbegeschäft wächst wie kein anderes und wird bald ein Viertel des Marktes ausmachen.
🔗 The Wall Street Journal
🎧 Hörenswert: FinanceFWD Podcast mit Sebastian Siemiatkowski (ca. 30 min)
Im Rahmen der Bits & Pretzels sprach FinanceFWD Redakteur Caspar Schlenk mit Klarna CEO Sebastian Siemiatkowski. Meiner Meinung nach bietet der Podcast insbesondere gute Einblicke in die PR-Strategie des Decacorn-Gründers. Mit skeptischen Fragen auf seine letzten Äußerungen konfrontiert, revidiert der Schwede die meisten seiner Aussagen zumindest teilweise. Klappern gehört zum Geschäft und der mediale Erfolg gibt Siemiatkowski recht. Immer wieder schnappen Medien seine AI-Narrative auf und spinnen sie gar weiter. Das ist handwerklich einfach schlau gemacht. Ebenso wichtig ist es aber, dass es aufmerksame Journalisten wie Schlenk gibt, die den Wahrheitsgehalt solcher Erzählungen abklopfen.
🔗 Spotify | Apple Podcasts
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