KW36 - 🍓 Sam's Erdbeerhof ist 100 Milliarden schwer

Doppelgänger Update (BETA)

Von Philipp Klöckner · 2. September 2024


👋 Hallo! Du empfängst diesen Newsletter als eine(r) von 15,610 Abonnent:innen (+52).

❤️ Danke an alle, die letzte Woche neue Leser:innen auf unseren Newsletter aufmerksam gemacht haben! Die “Share the Newsletter” Funktion findet ihr am Ende der aktuellen Ausgabe und das Rennen startet jeden Montag von neuem. Der heutige Newsletter hat 986 Worte und das vollständige Lesen dauert etwa 5 Minuten. Heute ist Montag, der 2. September 2024 und die KW36 startet. 🦆

🍓 Ist Sam’s Erdbeerhof 100 Milliarden wert?

Was ist passiert? Nachdem in sogenannten Secondary-Transaktionen Altinvestoren bereits OpenAI-Anteile zum Preis von etwa 100 Milliarden US-Dollar anboten, raised CEO Sam Altman nun auch frisches Kapital auf einer Bewertung von 100 Milliarden ein. Mindestens eine Milliarde US-Dollar wird Josh Kushners Fund Thrive Capital beisteuern. Gerüchten zufolge sollen auch NVIDIA und Apple an der Runde teilnehmen wollen. Für Apple wäre es das erste signifikante KI-Investment.

Der Kapitalhunger von OpenAI ist enorm. Noch mindestens 5 Milliarden US-Dollar verbrennt das KI-Kraftwerk pro Jahr. Über 13 Milliarden sind schon in das Projekt geflossen. KI-Skeptiker sehen OpenAI als Milliardengrab. Für Investoren sollte der Umstand, dass man in kürzester Zeit vermutlich mehr als 4 Milliarden wiederkehrenden Umsatz geschaffen hat wichtiger sein. Kann OpenAI seinen Umsatz auch weiterhin ähnlich schnell ausbauen, wäre die Bewertung alles andere als absurd.

Hoffnung soll den Neuinvestoren unter anderem ein neuartiges Modell namens “Strawberry” (Erdbeere) machen. Das zuvor unter dem Arbeitstitel Q-Star entwickelte Modell soll deutlich verbesserte “Reasoning”-Fähigkeiten haben. Damit kann es erheblich erfolgreicher Mathematik- und Logikprobleme lösen. Das mächtige Modell könnte noch im Herbst auf den Markt kommen. Zunächst wurde es aber Vertretern der nationalen Sicherheit in den USA vorgestellt. Ein Prozess der zum Standard werden könnte, wenn Modelle zunehmend fähiger und autonomer werden.

Das neue STaR-Modell basiert offenbar auf Vorarbeit des inzwischen weitergezogenen Chef-Wissenschaftler Ilya Sutskever. Self-Taught Reasoner, kurz STaR, nennen KI-Forscher den neuen Ansatz der mehr Planung und Logik ermöglicht. Man könnte mutmaßen, dass der ungewöhnliche Name STRawberry ebenfalls auf die Self-Taught Reasoning Technologie zurückzuführen ist.

Statt GPT-4 kommt Orion. Die nächste Iteration der GPT-Familie soll zudem Orion heißen und teilweise auf Strawberry zurückgreifen. Mehr und mehr werden horizontale Modelle zu einem Mix of Experts-Layer. Sie fragen also je nach Anfrage das vielversprechendste hochspezialisierte Modell an.

Auch der Apple-Deal sollte OpenAI Rückenwind für die neue Runde geben. Im Moment ist man noch der exklusive Partner Apples und kann damit viele neue Nutzer erreichen. Apple kündigte aber bereits an seinen Nutzern potentiell Wahlfreiheit zu ermöglichen, wenn es um ihre präferierten KI-Modelle geht.
🔗 The Information | Wall Street Journal

“I don't care if we burn $500 million or $50 billion...we're making AGI and it's gonna be totally worth it.”

Sam Altman - CEO und Gründer OpenAI

Das sind die weiteren News der Woche: 

✨ Magic AI raised 320 Millionen: Das Wiener Startup versucht, den fähigsten KI-Programmierer der Welt zu erschaffen. Ihr Large Language Model LTM-2-mini wurde dafür mit einem 100 Millionen Token großen “Context Window” befähigt. Dieses massive “Kurzzeitgedächtnis” ist wichtig, damit das Modell bis zu 10 Millionen Codezeilen an bestehender Software inhalieren kann und somit nicht nur simple ad-hoc Anwendungen erschaffen, sondern auch zu großen Projekten beitragen kann. In der Runde investierten neben Ex-Google-Chairman Eric Schmidt auch Sequoia und Atlassian. Zuvor waren schon Google’s Corporate VC CapitalG und renommierte Angels wie Elad Gill oder Daniel Gross in Magic investiert.
🔗 TechCrunch | SiliconAngle | Brutkasten

🐔 Ende der Hühnerqualen? Laut einer aktuellen Studie, ließe sich Hähnchenfleisch im Labor bereits für etwa 6 US-Dollar pro Pfund und ohne Einsatz tierischer Produkte erzeugen. Damit ist es nur noch etwa 50% teurer als Hühner, die unter Bedingungen aufgezogen werden, die mit dem Tierwohl nicht vereinbar sind.
🔗 nature food | The Guardian

🟦 Meta macht Millionen zu AI-Nutzern: Mehr als 400 Millionen Nutzer der Meta-Plattformen Instagram, WhatsApp und Facebook haben im letzten Monat mit dem eingebauten KI-Assistenten experimentiert. 40 Millionen sollen ihn nach Unternehmensangaben sogar täglich nutzen. Damit kommt Meta-CEO Mark Zuckerberg dem selbst erklärten Ziel, den populärsten KI-Assistenten zu bauen, immer näher..
🔗 The Information 

🔨 BlackRock schickt SellerX in die Auktion: Amazon Merchant Roll-Ups wie SellerX, Thrasio oder die Berlin Brands Group sollten erfolgreiche Amazon-Verkäufer konsolidieren, Synergien finden und dabei eine größeres Salesmultiple erreichen, als sie im Einkauf zahlten. Nun steht mit SellerX einer der größten Player selbst zum Verkauf. Der Fremdkapitalgeber versucht damit offenbar auf die harte Tour die Sicherheiten für seinen Kredit einzutreiben. Die Gründer Philipp Triebel und Malte Horeyseck, sowie Investoren wie Felix Capital, 83North und L Catterton lernten in den letzten Jahren vermutlich, dass das Aufkaufen von unprofessionellen Händlern offenbar doch kein No-Brainer ist, und Multiple-Arbitrage in zwei Richtungen funktioniert. Neben diesem Learning bleibt den Gründern, die schon zuvor den Posten aufgaben, ein Erlös von circa 7 Millionen Dollar, für Anteile an SellerX, die sie bereits zuvor verkauften.
🔗 Bloomberg | Sifted

🎲 Chart der Woche: Cerebras Performance

📦 Cerebras führt bei AI Inference: 20 mal schneller und 80 Prozent günstiger kann die Wafer-Scale-Engine (WSE) Architektur des US-Hardware-Startups Cerebras die Inference genannte Ausgabe von Gen AI Antworten erledigen. Dafür produzieren die Chipbauer nicht mehr einzelne Chips und Prozessoren, sondern nutzen die gesamte "Wafer” genannte Halbleiterscheibe als einen einzigen Riesenschaltkreis mit 900.000 Prozessorkernen und 44 Gigabyte on-chip Memory.

Nutzer der Plattform können Modelle damit deutlich schneller trainieren und Textausgabe erzeugen, die 400mal schneller schreibt als ein Mensch lesen kann. Auch die marktführenden Hyperscaler Microsoft Azure und Amazon Web Services schlagen die Megacomputer um Längen.
🔗 Yann LeCun | Artificial Analysis | Silicon Angle

🎧 Hörenswert: OMR Podcast #727 (68 min)

In der Mittwochsfolge des OMR Podcast mit Philipp Westermeyer spreche ich über KI Storylines und Weste und ich begeben uns auf ein paar Exkurse. So reden wir zum Beispiel über den exzentrischen DefenseTech Gründer Palmer Luckey und dessen Startup Anduril. Wem das nicht genug ist, der kann mich außerdem auch noch im Deffner & Zschäpitz Podcast vom vergangenen Dienstag hören. Da geht es um die vertrackte Situation der deutschen Wirtschaft und unprofitable Techaktien.
🔗 Spotify | Apple | YouTube

🖨️ Earnings Season: Quartalsergebnisse der Woche

Montag 2. September:
Dienstag 3. September: Zscaler (AMC), GitLab (AMC), Asana (AMC)
Mittwoch 4. September:c3.ai (AMC)
Donnerstag 5. September: Braze (AMC), Docusign (AMC), UIPath(AMC)
Freitag 6. September:

AMC: After Markets Close (nach Börsenschluss 22 Uhr) | BMO: Before Markets Open (morgens)
Nicht vollständig, lediglich Aktien, die wir als relevant erachten oder im Podcast/Sheet covern.

Dieser Newsletter wird auch weiterhin jeden Montagmorgen auf wundersame Weise in Deiner Inbox erscheinen. Einen Faxabruf gibt es leider nicht. Vielleicht solltest Du die Absender-eMail in Deinem eMail-Programm whitelisten oder den Newsletter in Deine Primary Inbox verschieben, um keine Ausgabe zu verpassen.
Danke für Deine Zeit und Aufmerksamkeit! ❤️

📮 Schick mir gern Dein Feedback an [email protected] oder leite diese Mail an Freunde und Kollegen weiter, wenn Du sie nützlich fandest.

Oder nutze diesen Link um ihn in sozialen Netzwerken und mit Freunden zu teilen: https://doppelgaenger.beehiiv.com/subscribe?ref=PLACEHOLDER
Die erfolgreichsten Helfer:innen, erwähnen wir im nächsten Newsletter.