Doppelgänger Update (BETA)

Von Philipp Klöckner · 19. August 2024

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❤️ Danke an alle, die letzte Woche neue Leser:innen auf unseren Newsletter aufmerksam gemacht haben! Die “Share the Newsletter” Funktion findet ihr am Ende der aktuellen Ausgabe und das Rennen startet jeden Montag von neuem. Der heutige Newsletter hat 986 Worte und das vollständige Lesen dauert etwa 5 Minuten. Heute ist Montag, der 19. August 2024 und die KW34 startet. 🦆

✨ Perlen vor die Säue

Was ist passiert? Anfang August überraschte das Freiburger Startup Black Forest Labs (BFL), weil es 31 Millionen US-Dollar von Top-VCs wie Andreessen Horowitz (a16z), General Catalyst, Mätch VC oder Garry Tan einsammelte. Geholfen hat sicherlich, dass die deutschen Gründer Robin Rombach und Patrick Esser zuvor beim Bildgebungsstartup Stability.AI und Videogenerierungsprojekt Runway tätig waren.

Noch überraschender war sicherlich, dass ihr Erstlingswerk, das Text-to-Image-Modell Flux.1 die bestehenden State-of-the-Art-Modelle Stable Diffusion (Stability AI), Midjourney und Dall-E (OpenAI) in vielerlei Belangen bereits schlagen kann. Viele Experten sehen die Schwarzwälder vorn im Rennen um die beste Bildgenerierung.

Aufsehen erregte auch, dass man einerseits viele Sicherheitsmechanismen, die aus anderen Modellen bekannt sind, gar nicht erst implementiert hat. So lassen sich mit keinem Modell so einfach Deepfakes von Politikern oder anderen exponierten Persönlichkeiten generieren. Donald Trump im 9/11-Fliegen, Ronald McDonald mit Sturmgewehr, Kamala Harris reißt Grenzzäune nieder, all dies wird nicht wie üblich gefiltert, sondern in hyperrealistischer Qualität binnen Sekunden erzeugt.

Problematisch ist sicher auch, dass das Modell ganz offensichtlich Trainingsmaterialien nutzt, welche urheberrechtlich geschützt sind. Disney-Figuren, Star Wars Protagonisten oder Marvel-Helden lassen sich ohne weiteres nicht nur erzeugen, sondern eben auch in der Marke nicht zuträglichen Weise darstellen.

BFLs BFF: Letzte Woche wurde nun bekannt, dass das deutsche Modell über eine große Plattform zu Verbreitung kommen soll. Elon Musks xAI kündigte an, Flux.1 in sein Grok-2 Modell zu integrieren. Der Match scheint geradezu offensichtlich: Wer könnte mehr Interesse an einem zügellosen Bildgebungsmodell haben, als Free Speech Anarchist Elon Musk?

Dieser Deal wird den Schwarzwäldern wichtige Distribution und damit noch mehr Daten und Nutzerfeedback sichern. Meine Einschätzung ist aber auch, dass das Startup und seine Gründer sich damit einer Vielzahl von Risiken aussetzen. Wir lernen aber auch ein weiteres Mal, dass scheinbare Technologieführerschaft bei Foundation Models so vergänglich ist, wie ein Glas Milch in der Mittagshitze.
🔗 Zeit | heise | Handelsblatt | Steve Nouri

Das sind die weiteren News der Woche: 

👩‍⚖️ 60 Prozent mehr Startup-Pleiten in US: Weltweit häufen sich nach den Corona-Boomjahren nun wieder die Firmenpleiten, auch in Deutschland. Der amerikanische Captable-Service Carta wertet regelmäßig Zahlen für die US-Startup-Szene aus. Dort sieht das SaaS-Startup nun mehr als 60 Prozent mehr Geschäftsaufgaben als im Vorjahr. Auch die Anzahl der Downrounds, in denen Startups ihre astronomischen Bewertungen nicht mehr verteidigen können, nimmt zu. Wirklich deuten lassen sich solche Zahlen aber nur im langfristigen Vergleich. Die Exzesse der letzten 2-3 Jahre haben die Wahrscheinlichkeit eines Bankrotts nämlich verschwindend klein werden lassen. Hygienephasen sorgen immerhin auch für eine effizientere Allokation von Kapital und Humankapital.
🔗 Financial Times | Carta

🏦 Revolut Europas teuerstes Startup: Bei einer Secondary-Transaktion, bei der überwiegend Anteile treuer Revolut-Mitarbeiter der ersten Stunde liquidiert wurden, konnte das UK-Fintech Investoren wie Coatue, D1 Capital Partners und Tiger Global überzeugen, die Firma mit 45 Milliarden US-Dollar zu bewerten. Eine gute Ankerbewertung für einen etwaigen Börsengang? Die Deutsche Bank ist etwa 28 Milliarden Euro wert.
🔗 Financial Times | Reuters

🇧🇷 X schließt Büros in Brasilien: Weil ein Richter am obersten Gerichtshof die Löschung von Tweets mit Hassrede anordnete, will X-CEO Elon Musk sich aus dem südamerikanischen Land zurückziehen. Der Service soll Nutzern aber weiter zur Verfügung stehen. Die Sanktion scheint eine Mischung aus bockiger Reaktion und PR-Aktion zu sein. Weder für Brasilien noch für X sollte der Schaden relevant sein.
🔗 Manager Magazin | The New York Times

📈 Chart der Woche: Das achte Weltwunder

Hätte man an meinem Geburtstag im Jahr 1980 1.000 US-Dollar in Warren Buffetts Berkshire Hathaway investiert, wäre man heute zweifacher Millionär. (Hätte man 20.000 US-Dollar in den S&P500 angelegt, wäre man übrigens auch immerhin einfacher Millionär)

Die besten Zeiten könnte das Orakel von Omaha aber schon hinter sich haben. Über die letzten 5 Jahre hat Buffett den S&P500 nur sehr sehr knapp geschlagen. Im Moment hält die Holding 29% ihrer Assets als Cash-Reserve.
🔗 Sherwood

🎧 Hörenswert: OMR Rabbit Hole - Die Höhle der Löwen

Die OMR Podcast Dokumentation Rabbit Hole hatte zuletzt schon die Geschichte von Rocket Internet mit allen Errungenschaften und Tiefpunkten nacherzählt. Die nächste Staffel der Mini-Serie widmet sich nun dem erfolgreichen TV-Format “Die Höhle der Löwen”, in dem TV-Unterhalter wie Frank Thelen oder Ralf Dümmel Startup-Investoren mimen.
🔗 Spotify | Apple

🖨️ Earnings Season: Quartalsergebnisse der Woche

Montag 19. August: Paloalto Networks (AMC), Agora (AMC)
Dienstag 20. August: FUTU (BMO)
Mittwoch 21. August: Target (BMO), Macy’s (BMO), Snowflake (AMC), Zoom (AMC)
Donnerstag 22. August: Baidu (BMO), Peleton (BMO), workday (AMC), Bill.com (AMC), intuit (AMC)
Freitag 23. August: -

AMC: After Markets Close (nach Börsenschluss 22 Uhr) | BMO: Before Markets Open (morgens)
Nicht vollständig, lediglich Aktien, die wir als relevant erachten oder im Podcast/Sheet covern.

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Die erfolgreichsten Helfer:innen, erwähnen wir im nächsten Newsletter.