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KW25 - New M&A: Minderheit & Acquihire
Doppelgänger Update (BETA)
Von Philipp Klöckner · 16. Juni 2025
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❤️ Danke an alle, die letzte Woche neue Leser:innen auf unseren Newsletter aufmerksam gemacht haben! Die “Share the Newsletter” Funktion findet ihr am Ende der aktuellen Ausgabe und das Rennen startet jeden Montag von neuem. Der heutige Newsletter hat 1,255 Wörter und das vollständige Lesen dauert etwa 5 Minuten. Heute ist Pfingstmontag, der 16. Juni 2025 und die KW25 startet.
🤖 Das neue M&A: Minderheitsbeteiligung + Acquihire

META CEO Mark Zuckerberg & Scale AI Gründer Alexandr Wang (KI-generiert)
Alexandr Wang hält viele Rekorde. Mit nur 24 Jahren wurde der in New Mexico geborene Sohn chinesischer Immigranten der jüngste Milliardär seiner Zeit. Ein “Schicksal”, das er mit seinem neuen “Chef” Mark Zuckerberg teilt. Der wurde 2008 sogar schon im zarten Alter von 23 Milliardär und hatte damit denselben Status inne.
Jetzt hat Zuckerbergs Unternehmen die Firma des Wunderkind Wang übernommen. Also nicht wirklich. Pro forma hat META nur eine Minderheitsbeteiligung über 49% geschlossen und den Gründer und CEO von Scale AI dazu überredet, für META statt für die eigene Firma zu arbeiten. So laufen Übernahmen heute.
Warum Wettbewerbsbehörden entscheiden lassen, ob man einen Konkurrenten kaufen darf, wenn man stattdessen eine Minderheit kaufen, Altinvestoren entschädigen und das Personal für sich gewinnen kann? Das dachte sich auch schon Google beim (Nicht-)Erwerb der Firma Character.AI. Die Wettbewerbsbehörden prüfen allerdings, ob ein Umgehungstatbestand vorliegt. Auch Microsofts Investment in OpenAI sicherte dem Software-Konzern einst eine 49 prozentige Gewinnbeteiligung.
Zuck zögert nicht. Man kann dem Facebook Gründer vieles vorwerfen, nicht aber mangelnde Entschlossenheit. Potentielle Konkurrenten wie Instagram und WhatsApp kaufte Zuckerberg früh für “kleine” Milliardenbeträge auf. Anfangs belächelt, liegen beide Deals inzwischen vermutlich in den Top10 der schlausten Übernahmen aller Zeiten. Gleiches versuchte er mit SNAP und anderen Apps. Als er die Chance sah, ein eigenes Universum aus Hardware und Software zu bauen, versenkte er zig Milliarden im Metaverse.
Das neue Schlachtfeld heißt KI. Und Zuckerbergs Truppe verliert an Boden. Konnte das Facebook Artificial Intelligence Research (FAIR) Team rund um Spitzenforscher Yann LeCun anfangs noch gute Ergebnisse erzielen, und METAs LLAMA Modell via Open Source Technologie mit den kommerziellen Konkurrenten mithalten, verliert man nun doch Momentum. Das massive neue LLAMA Modell “Behemoth” ist lange überfällig. Vermutlich weil die Leistung nicht hält, was man sich versprach. Und die Konkurrenz schläft nicht.
Also verdoppelt Zuckerberg den Einsatz! Mit persönlichem Einsatz soll der Social Network Gründer bereits ein neues “Superintelligence” Team rekrutieren. Dazu gibt er sich charmanter als man vermuten würde und lädt Toptalente zum Abendessen ein. Um Alexandr Wang (und seine Firma) zu bekommen, reichte es nicht, den Grill anzuschmeißen. Zuck bot 15 Milliarden US-Dollar für 49 Prozent an Wangs Firma und bewertete sie damit mit 30 Milliarden US-Dollar, dem Doppelten der vorherigen Bewertung.
Scale AI ist ähnlich wie NVIDIA der ultimative Schaufelverkäufer im KI-Goldrausch. Statt Chips bietet man die ebenso dringend benötigten Trainingsdaten für Large Language Models an. Fast alle großen KI-Labore zahlen dafür, dass Wangs Firma große Mengen an Daten für sie vorklassifiziert. Was Internetnutzer ab und an mal tun um selbstfahrenden Autos beizubringen was eine Ampel oder ein ein Fußgängerübergang ist, machen Heerscharen billiger Clickworker für Scale AI und deren Kunden im ganz großen Stil. Sie helfen der KI zu sehen, ihre Ergebnisse zu begutachten oder Zusammenhänge zu verstehen.
Spannend ist das Modell, weil einmal generierte Wertschöpfung (klassifizierte Daten) vermutlich gewinnbringend an mehrere Kunden verkauft werden kann. Sind die Erstellungskosten der Daten einmal amortisiert, ist jeder neue Umsatz quasi reiner Bruttoertrag. So entsteht ein operativer Hebel, der seinesgleichen sucht. Doch das Modell scheint zu kippen…
Google & Co möchten nicht bei META kaufen. Während es zuvor niemanden störte, dass alle beim gleichen Waffenhändler einkauften, laufen Scale AI nun die Kunden weg. Google gab zuvor mehr als 200 Millionen US-Dollar bei Wang aus. Auch Elon Musks xAI möchte sich neu umschauen.
Sich selbst die Hände schmutzig machen, wollen die großen KI-Konzerne wohl nicht. Zehntausende Clickworker prekär beschäftigen droht in schlechter PR zu münden. Auch deswegen kauften alle gern das Endprodukt bei Scale AI ein. Nun könnte ein neuer Konkurrent von ScaleAI groß werden, oder Dienstleister wie Accenture könnten noch mehr der Clickarbeit übernehmen.
“Find something to work on for a LONG time (10+ yrs). Jumping around doesn’t beget mastery.”
Das sind die weiteren News der Woche:
✈️ US-Behörden weisen TikTok Star Khaby Lame aus. Nachdem der im Senegal geborene Italiener Khaby Lame, dem auf TikTop 170 Millionen User folgen sein US-Visum überstrapazierte und ein rechter MAGA Influencer ihn verpfiff, ergriff die Einwanderungsbehörde “ICE” den EU-Bürger und legte ihm die freiwillige Ausreise nahe. Lame verlor durch COVID seinen Fabrikjob und begann eine TikTok Karriere. 2022 wurde er eingebürgert und erhielt einen hoch dotierten Werbevertrag mit HUGO BOSS. In den USA hielt er sich unter anderem auf, um die Met Gala zu besuchen.
🔗 Euronews
🧳 China trainiert KI im Ausland: Im Podcast vermuteten wir vor langem (zu Recht), dass chinesische Firmen begehrte NVIDIA GPUs über die Grenze nach China schmuggeln. Offenbar ist das nur EIN Weg der Umgehung des US-Handelsembargo mit KI-Chips. Denn gleichzeitig - so berichtet das Journal - bringen Chinesen ihre Trainingsdaten über die Grenze nach Malaysia, um im Tigerstaat, wo NVIDIA Chips betrieben werden, dürfen ihre Modelle zu trainieren.
🔗 The Wall Street Journal
🚁 Predator Drohnen über L.A. Protesten: Die US Grenzschutzbehörde hat gegenüber 404 Media bestätigt, dass sie zwei Drohnen vom Typ “Predator” (dt. “Raubtier”) nutzte, um die Situation bei Protesten in Los Angeles, dass ca. 200km von einer Grenze entfernt ist, zu überwachen. Zuvor wurden auch schon Black Hawk Hubschrauber und Militärflugzeuge genutzt, um die Lage zu überwachen. Ob es hier mehr um Überwachung oder Einschüchterung ging, muss jeder selbst entscheiden. In Deutschland hat man den Einsatz der Bundeswehr im Inland auf jeden Fall mit Blick auf unsere Geschichte verfassungsmäßig untersagt.
🔗 404 Media
🪰 Weitere News gibt es in der letzten Folge des Doppelgänger Podcast…
🔗 Doppelgänger Podcast
🦄 Chart der Woche: Top 50 Unicorn Investors

Stanford Professor Ilya Strebulaev hat erhoben, wie viele Investments, die US-Wagniskapitalisten angeführt haben, später zu sogenannten Unicorns, also Unternehmen mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Bewertung wurden.
Die Spitze wird weiterhin dominiert von der “Alten Garde” aus A16Z und Sequoia, gefolgt von Lightspeed, Accel und Index.
🔗 LinkedIn
🎧 Hörenswert: OMR Education Podcast “State of AI im Marketing” mit Philipp Klöckner (ca. 39 min)

In dieser Episode spricht Rolf Hermann, OMR Report-Chefredakteur, mit mir über die rasanten Entwicklungen im KI-Bereich und deren Auswirkungen auf das digitale Marketing. Gemeinsam analysieren wir die Strategien der großen Tech-Player wie Google, Meta, Amazon, OpenAI und Apple.
Dabei wird deutlich: KI ist keine ferne Zukunftsvision, sondern verändert bereits jetzt, wie Werbung geschaltet wird, wie Content gefunden wird und welche Rolle Plattformen in der Customer Journey spielen.
🔗 OMR | Spotify | Apple
🖨️ Earnings Season: Quartalsergebnisse der Woche
Montag 16. Juni: digital turbine (AMC)
Dienstag 17. Juni: —
Mittwoch 18. Juni: —
Donnerstag 19. Juni: —
Freitag 20. Juni: Accenture (BMO)
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Die erfolgreichsten Helfer:innen, erwähnen wir im nächsten Newsletter.