KW2 - Siri, ich weiß wo Dein Auto steht...

Doppelgänger Update (BETA)

Von Philipp Klöckner · 6. Januar 2025


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❤️ Danke an alle, die letzte Woche neue Leser:innen auf unseren Newsletter aufmerksam gemacht haben! Die “Share the Newsletter” Funktion findet ihr am Ende der aktuellen Ausgabe und das Rennen startet jeden Montag von neuem. Der heutige Newsletter hat 679 Worte und das vollständige Lesen dauert etwa 5 Minuten. Heute ist Montag, der 6. Januar 2025 und die KW2 startet.

📍 Siri, ich weiß wo Dein Auto steht!

Was ist passiert? Ende des Jahres wurde bekannt, dass der deutsche Volkswagen-Konzern die Daten von 800.000 E-Autos relativ ungeschützt im Netz hat rumliegen lassen. Ein Whistleblower meldete das Problem dem Chaos Computer Club (CCC), welcher wiederum Behörden und VW alarmierte.

Der Autobauer reagierte laut CCC umgehend und schloss die Lücke. In den Daten befanden sich aber unter anderem Bewegungsprofile von ca. 460.000 Autos. Zudem konnte man über weitere leider verfügbare Daten diese Autos auch Personen zuordnen. VW beteuert, dass sensible Daten wie Kreditkarten, etc nicht zugänglich waren.

Bewegungsprofile an sich sind natürlich, aber sensibel genug. Parkieren vor dem Bordell, der onkologischen Praxis, dem Casino oder Buchmacher. All das macht Personen nicht nur transparent und peinlich berührt, sondern im schlimmsten Fall erpressbar. Zumal man auch orten konnte, wer regelmäßig beim Bundesnachrichtendienst oder Verfassungsschutz parkt.

Wer solch sensible Daten sammelt, sollte sich zunächst fragen, ob es wirklich notwendig ist. Wenn das bejaht wird, sollte man sie entsprechend sichern. Und vor allem sollte man die Entschlüsselung vom Auto zum Nutzer so schwer wie möglich machen, die Daten anonymisieren. Die VW-Tochter Cariad hat hier also mindestens zwei Fehler begangen.

Wer aber glaubt, sein Auto sei sicher, könnte fehl liegen. Wie der ADAC herausfand, senden auch andere Fahrzeuge der neuesten Generation regelmäßig Daten heim zu den Herstellern.

Jüngst bewies dies auch der Autobauer Tesla. Nachdem ein Attentäter einen mit Sprengstoff versehenen Cyber Truck vor einem Trump-Gebäude in die Luft jagte, ermöglichte Elon Musk nicht nur die Fernentriegelung des Autos, sondern gab Behörden auch ohne richterlichen Beschluss Aufschluss über die letzten Aufenthaltsorte des vermeintlichen Fahrers.

Klar ist auch, solange man nicht sämtliche Ortungsfunktionen seines Smartphones deaktiviert, muss man sich über den Datenschutz seines Automobils gleich gar keine Sorgen machen…

404media | Spiegel

“Grok 3 end of year after training on 100k H100s should be really something special.”

Elon Musk - xAI CEO der für das Ende letzten Jahres bereits sein nächstes LLM ankündigte und (mal wieder) nicht lieferte.

Das sind die weiteren News der Woche: 

💵 Microsoft wird 2025 80 Milliarden US-Dollar für Data-Center ausgeben: Das kündigte Microsoft President Brad Smith in seinem ersten Blogpost im neuen Jahr an. Damit wird man noch einmal deutlich mehr ausgeben als in den letzten Quartalen. Bleiben die Unit Economics von Azure intakt, sollte das Vermieten der Data Center aber auch erhebliche zukünftige Einnahmen erzeugen.
🔗 CNBC | MSFT Blog

📱 Apple bietet Discounts in China: Das Fernost-Geschäft des Smartphone-Herstellers scheint so mies zu laufen, dass Apple zu einem seltenen Schritt greift: Um seinen Marktanteil in China zu stützen, wird man erstmals Discounts für die sonst begehrten iPhones einführen.
🔗 MarketWatch

🗳️ Meta ersetzt Chef-Lobbyisten: Nick Clegg leitete für Mark Zuckerberg weltweit die politische Kommunikation. Als früherer UK Vizepremier war er politisch bestens vernetzt. Für die kommende Trump-Regierung sucht man nun dennoch ein “Upgrade” und so soll in Zukunft der zuletzt unter Bush dienende Joel Kaplan die globale Politik bei Meta verantworten. Der Zensur-Feind, mutmaße ich, könnte eher die Sprache des angehenden Präsidenten Trump sprechen.
🔗 Semafor

🙌 Leeres Versprechen #249: Letztes Jahr behauptete xAI-CEO Elon Musk, dass die nächste Version des eigenen LLM Grok 3 “end of year” 2024 erscheinen würde. Wie alle außer Hardcore-Musk-Fans anerkennen müssen, ist die Jahresfrist ohne Release abgelaufen und Elon Musks KI-Unternehmen ist ein neues State-of-the-Art Modell schuldig geblieben. Das ist natürlich überraschend, weil Elon Musk angekündigte Deadlines immer peinlich genau einhält. 😉 Zur Wahrheit gehört, dass auch andere KI-Unternehmen immer wieder in Verzug geraten, auch wenn sie weniger großspurig kommunizieren.
🔗 TechCrunch

🦉 Chart der Woche: Palantirs absurde Bewertung

Die Bewertungen von vermeintlichen KI-Gewinnern katapultierten die Aktien der Technologieunternehmen in die Höhe. Wahrlich eine Klasse für sich, stellt aber die Aktie des von Peter Thiel gegründeten Big Data Spezialisten Palantir dar.

Das 50-fache des Umsatzes der nächsten 12 Monate (NTM Revenue) beziehungsweise das 127fache des generierten Free Cash Flow bezahlt der Markt gerade. Der Median der Top 10 Techaktien liegt nicht einmal bei einem Drittel des Umsatzmultiples. Neben der KI-Hoffnung könnten Anleger auf die steigenden Einfluss von Peter Thiel in Washington setzen. Palantir macht den Großteil seines Umsatzes mit Regierungsaufträgen.

Zudem mimt CEO Alex Karp gern den nahbaren Firmenlenker, wenn er in Promovideos Kleinanlegern im Reddit-Jargon die Zukunft von Palantir schmackhaft macht.
🔗 Jamin Ball (Altimeter)

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