KW14 - Trump wird Papiermilliardär

Doppelgänger Update (BETA)

Von Philipp Klöckner · 1. April 2024


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❤️ Danke an Andre, Selina und Noah, die diese Woche die meisten neuen Leser:innen auf unseren Newsletter aufmerksam gemacht haben, aber auch an alle anderen! Die “Share the Newsletter” Funktion findet ihr am Ende der aktuellen Ausgabe und das Rennen startet jeden Montag von neuem. Der heutige Newsletter hat 1.156 Worte und das vollständige Lesen dauert etwa 5 Minuten. Heute ist 🐰Ostermontag, der ⚠️1. April 2024 und die KW14 startet.

📈 SPAC-Transaktion macht Trump zum Multimilliardär

Was ist passiert? Die börsennotierte Mantelfirma Digital World Acquisition Corp (DWAC) hat sich letzte Woche final mit der Trump Media & Technology Group verschmolzen. Die wiederum ist die Muttergesellschaft von Donald J. Trumps rechten Netzwerk namens Truth Social. Auf bis zu 75 US-Dollar kletterte die Aktie mit dem egozentrischen Ticker-Symbol “$DJT” wie Donald J. Trump. Unter dieser Kennung war auch Trumps Casino- und Hotelbusiness für 9 Jahre an der New Yorker Börse notiert, bevor es Bankrott anmeldete.

Die Trump Media & Technology Group soll nun bis zu 13,5 Milliarden US-Dollar wert sein. Das würde Donald J. Trump, der circa zwei Drittel der Anteile hält - zumindest auf dem Papier - zum Multimilliardär machen. Tatsächlich erhalten die Protagonisten sogar weitere Aktien aus dem SPAC-Merger, wenn sich der Kurs der Aktie für ein paar Tage über 17,50 US-Dollar hält.

Was steckt dahinter? Das Social Network Truth Social erreicht nicht einmal 1 Prozent der Nutzer Twitters. Die Einnahmen der ersten 9 Monate des Jahres 2023 beliefen sich auf ca. 3,5 Millionen US-Dollar, der Verlust auf fast 50 Millionen. Damit wäre das Unternehmen mit mehr als dem 2.000-fachen des Umsatzes bewertet. Eine Bewertung, für die sich keine rationale Erklärung finden lässt.

Ein Teil der “Anleger” könnten MAGA-Fans sein, die Trump um jeden Preis gewinnen sehen wollen. Es könnte auch sein, dass Freunde, Vertraute und welche, die es noch werden wollen, für den Fall, dass Trump wieder Präsident wird, versuchen, die Aktiennachfrage künstlich hochzuhalten, um Trump zum Papiermilliardär zu machen.

Echtes Geld aus der Firma zu machen, sollte für den Ex-Präsidenten nicht ganz einfach werden. Einfach in die Kasse greifen, oder Geld in andere Unternehmen verschieben, wäre Trump zwar zuzutrauen, die SPAC Transaktion hat der Verlustfirma aber nur ca. 300 Millionen US-Dollar eingebracht. Zudem werden Medien und Börsenaufsicht genauer hinschauen. Keine übermäßige Kritik ist vom Board of Directors zu erwarten. Dies ist mit Familienmitgliedern und Trump-Anhängern loyal besetzt.

Das Board kann auch entscheiden, wann Trump seine Aktien verkaufen kann. Noch muss er 180 Tage stillhalten, bevor er Anteile versilbern darf. Diese Frist kann sein Lakaien-Gremium aber aufheben. Verkauft er Anteile, wird der Kurs sehr wahrscheinlich einbrechen. Die beste Option wäre es, sich einfach Geld von Banken zu leihen und die Aktienmilliarden als Sicherheit zu hinterlegen. Sofern Banken Trump noch Geld leihen möchten…

Mehr dazu auch im aktuellen Doppelgänger Podcast.
🔗 Capital | Financial Times (Kommentar) | WSJ (Kommentar)

Das sind die weiteren News der Woche: 

🥇 Claude 3 Opus siegt in der AI Arena. Mit dem Spitzenmodell Opus der aktuellen Generation Claude 3 stellt Anthropic das derzeit leistungsfähigste Large Language Model (LLM) zur Verfügung. Das neue Foundation Model der ehemaligen OpenAI Entwickler schlägt nicht nur Googles Gemini Pro und die Modelle der Franzosen von Mistral im von LMSYS geführten Benchmark. Es stößt auch den bisherigen Primus GPT-4 Turbo von OpenAI vom Thron und ist damit das derzeit fähigste kommerziell verfügbare Model. Experten gehen davon aus, dass OpenAIs nächste Version GPT-5 bereits größtenteils fertig und noch mächtiger ist.
🔗 Ars Technica | Chatbot Arena Leaderboard

👑 OpenSource AI hat ebenfalls einen neuen Gewinner: Entwickler:innen der Daten- und AI-Plattform Databricks haben innerhalb weniger Monate ihr eigenes LLM namens DBRX entwickelt. Weniger als 10 Millionen US-Dollar soll das Training gekostet haben. Dennoch performt das OpenSource Model besser als der bisherige Sieger LLAMA-2, das die Facebook-Mutter META in einem OpenSource Model anbietet.
🔗 Wired | Databricks | YouTube

🏝️ Wie eine Karibikinsel vom AI Hype profitiert? Es wird nicht direkt ersichtlich, wie das britische Überseeterritorium Anguilla, das auf den kleinen Antillen liegt, 10 Prozent seines Bruttosozialprodukts der künstlichen Intelligenz verdankt. Dazu muss man nämlich wissen, dass die Domain-Endung .ai dem Karibikstaat gehört. Mindestens 140 US-Dollar, aber oft weit mehr bekommt der für die Zurverfügungstellung seiner Domains an AI-Startups. Im letzten Jahr läpperte sich die Summe auf immerhin 32 Millionen US-Dollar. Weil der Inselstaat aber nur 16.000 Einwohner hat, sind das immer 2.000 US-Dollar pro Kopf.
🔗 New York Times | Wikipedia

🇨🇳 Apple könnte mit Baidu AI arbeiten. Zuvor berichtete ich schon, dass Apple, trotz regulatorischer Anspannung vermutlich einen exklusiven AI-Deal mit Google anstrebt, um deren Gemini AI auf alle iPhones zu bringen. Nicht funktionieren würde das natürlich in China, wo Google-Produkte überwiegend gesperrt sind. Angeblich soll Apple daher mit der chinesischen Suchmaschine Baidu sprechen.
🔗 Wall Street Journal

👮 Sam Bankman Fried, ehemaliger CEO der Kryptowährungsbörse FTX, wurde von einem Bundesrichter wegen seiner Rolle beim Betrug von Benutzern der FTX-Plattform zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. In einer Erklärung nach der Urteilsverkündung sagte Damian Williams, der US-Staatsanwalt für den Südbezirk von New York, dass SBF einen der größten Betrugsfälle in der Finanzgeschichte inszeniert habe. Die Staatsanwälte argumentierten, dass angesichts der Dreistigkeit des Verbrechens und des offensichtlichen Mangels an Reue bei SBF eine härtere Strafe gerechtfertigt sei.
🔗 CNBC

☁️ Chart der Woche: Insider-Verkäufe auf Corona-Level

Wenn CEOs, Mitarbeiter und Investoren verkaufen, kann man davon ausgehen, dass sie besser informiert sind als der Markt. Schließlich kennen sie die eigenen Zahlen und das eigene Geschäft in der Regel am Besten. Im Moment versilbert Peter Thiel gerade mal wieder Palantir Anteile. Die Firma ist mit dem 24-fachen des Umsatzes bewertet, weil sie vom AI-Narrativ profitiert.

Auch Mark Zuckerberg, Jeff Bezos und sein Nachfolger Andy Jassy entledigten sich teilweise ihrer Anteile. Insgesamt ist die Verkaufsaktivität der Insider fast auf dem Level des Q1 2021, als COVID und Nullzinspolitik Aktien in die Überbewertung trieben. Danach gab es aber noch mindestens zwei Quartale weitere Gewinne. Ein sicheres Zeichen sind Insider-Verkäufe also nie.
🔗 Financial Times 

📺 Sehenswert: An Tagen wie diesen - Ostern (42 min)

Die ZDFneo Dokumentation “An Tagen wie diesen” erklärt, warum wir Ostern feiern, aber auch was an den Ostertagen noch passiert ist. Osterinseln, Osteraufstände und woher kommt eigentlich der Osterhase?
🔗 ZDF | YouTube 

The first of April is the day we remember what we are the other 364 days of the year.

Mark Twain - Amerikanischer Schriftsteller, der eigentlich Samuel Langhorne Clemens hieß und außer der Lehre zum Drucker und Schriftsetzer keine höhere Bildung genoß.

🖨️ Earnings Season: Quartalsergebnisse der Woche

Montag 1. April: —
Dienstag 2. April: —
Mittwoch 3. April: —
Donnerstag 4. April: Auto1 Group (BMO)
Freitag 5. April:
AMC: After Markets Close (nach Börsenschluss 22 Uhr) | BMO: Before Markets Open (morgens)
Nicht vollständig, lediglich Aktien, die wir als relevant erachten oder im Podcast/Sheet covern.

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